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Betritt man eine Zoohandlung, bestätigt sich schnell die Richtigkeit der Statistiken, nach denen in etwa jedem dritten Haushalt Deutschlands Heimtiere gehalten werden. Der Besucher ist von der Fülle der Angebote erst einmal überwältigt – der unerfahrene Besucher manchmal wohl auch von dem Geruch. Schließlich hat Zubehör wie Katzenstreu oder Futter wie getrockneter Rinderpansen einen für uns Menschen durchaus erst einmal gewöhnungsbedürftigen Duft.
Sieht man von Zierfischen und Terrarientieren ab, deren genaue Anzahl sich einer Schätzung entzieht, betrug die Population im Jahr 2009 insgesamt 22,6 Millionen Tiere. Diese verteilte sich auf 8,2 Millionen Katzen, 5,4 Millionen Hunde, 3,4 Millionen Vögel und 5,6 Millionen Kleintiere (Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen etc.). 2009 wurden ungefähr 2 Millionen Aquarien und 2,1 Millionen Gartenteiche mit Fischbesatz betrieben sowie 0,4 Millionen Terrarien. Die Tendenz bei der Vogelhaltung geht leicht zurück, während man bei der Hundehaltung in den letzten Jahren eine zwanzig-, bei der Katzenhaltung sogar eine fünfundzwanzig-prozentfache Steigerung ausmachen konnte.
Der Deutsche liebt seinen Bello und seine Mieze, und er ist auch bereit, für ihn oder sie immer tiefer in die Tasche zu greifen. Schon längst sind vor allem Hunde zu vollwertigen Familienmitgliedern geworden, um deren Ernährung, Gesundheit, Erziehung und Beschäftigung ein ebenso großer Aufwand betrieben wird wie für einen Menschen. Hundekekse selber backen, Mensch-Hund-Urlaub, das Strasshalsband für die Katze – was früher als exzentrisch gegolten hätte, ist heute Standard. Auch am Umgang mit dem Tod des geliebten Tieres kann man seinen gestiegenen Stellenwert in der Gesellschaft ablesen: Hat man früher Tierbegräbnisse allenfalls den Kindern zuliebe im eigenen Garten durchgeführt, sind heute Tierfriedhöfe, -wiesen und Gedenkwälder im Kommen. Ein Haustier ist eben nicht mehr nur eines in einer langen Reihe von Haustieren, sondern wird als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen. Es gibt Hunde- und Katzenadventskalender, und viele Tierbesitzer schenken ihrem Schnuff oder ihrer Samtpfote ganz selbstverständlich etwas zum Geburtstag und zu Weihnachten.
Böse Zungen behaupten, dass Haustiere zunehmend als Kindersatz betrachtet und vermenschlicht werden. Dabei finden sich die meisten Haustiere statistisch in Haushalten mit Kindern. Von einem Ersatz kann hier keine Rede sein. Vielmehr sind Haustiere in der Lage, Kindern Sozial- und Verantwortungsgefühl zu vermitteln. Man muss sich um sie kümmern, auch wenn man selbst mal keine Lust dazu hat. Sie zeigen nicht immer die gewünschte Reaktion. Haustiere sind eben keine Kuscheltiere. Auch zum Thema Haustier und Kind stehen die Mitarbeiter von Zoo- und Tierhandlungen ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.